Im Leipziger Westen sind zahlreiche Design-Akteur*innen aktiv. Wir stellen euch in unserer Reihe „6 Fragen an…“ Designer*innen aus dem Fördergebiet vor:
Claudia Vollmer ist Kommunikationsdesignerin und hat sich auf Social Design spezialisiert. Nachdem sie in Dessau integriertes Design studiert hat, machte sie anschließend ihren Master in Designwissenschaften an der Burg Giebichenstein. Direkt nach dem Studium ist sie in Leipzig mit „Sozialgestalten“ in die Selbstständigkeit gestartet. Sie glaubt, dass Social Design zunehmend wichtiger werden wird und macht sich für einen positiven gesellschaftlichen Wandel stark.
Meine Bereiche sind Social Design und Kommunikationsdesign, demzufolge habe ich mich auf die Arbeit mit sozialen Projekten spezialisiert. Sozialgestalten bietet verschiedene Bereiche an: Vom klassischen Kommunikationsdesign, Konzeption und Illustration über Beratung, Strategieentwicklung und Workshops für Social Start Up´s.
Meine Masterarbeit über die sozialen Designformate war die Vorbereitung meiner Selbstständigkeit, und ich suchte eine Stadt mit viel sozialem Engagement, da ist Leipzig genau richtig, hier gibt es allein über 200 Vereine und ständig entwickelt sich etwas neues. Der Leipziger Westen hat mir von Anfang an am besten gefallen. Ich mag diese Mischung aus altem und Neuem und kann hier schnell mitten im Geschehen sein, mich aber auch in die Natur zurückziehen. Die Nähe zum Kanal war ein großes Argument und dass sich hier in den kommenden Jahren noch viel entwickeln wird.
Ich bin da nicht auf einen Stadtteil festgelegt, meine Partner kommen aktuell aus anderen Stadtteilen, aber hier im Viertel finden regelmäßig Netzwerkevents statt, was ich sehr gut finde. Da ich noch nicht so lange in Leipzig bin, entdecke ich immer noch viel Neues.
Ich bin ein großer Freund von branchenübergreifender Zusammenarbeit, es ist immer spannend und bereichernd. Meine letzten Projekte entstanden gemeinsam mit dem Momelino e.V., wobei es um innovative Bildungsprogramme für Kinder ging. Mit Meerdenker – einer leipziger CSR- Agentur, arbeite ich auch zusammen. Wir starten gerade unser eigenes Netzwerkevent für Social Entrepreneure. Außerdem arbeite und entwickele ich noch gemeinsam mit der Sprech- und Kommunikationstrainerin Friedel Barth Workshops zum Thema Präsentationstraining.
Ich finde der Social Designbereich wird derzeit noch stark unterschätzt bzw. gar nicht wahrgenommen. Aktuell gibt es gerade zwar tausend neue Bezeichnungen für diesen Bereich aber am Ende wollen sie doch alle dasselbe: Den gesellschaftlichen Wandel vorantreiben hin zu einer zukunftsfähigen Welt. Aber statt zusammenzuarbeiten werden viele neue Begrifflichkeiten geprägt – wie soll sich der Bereich am Markt etablieren wenn niemand etwas mit diesen Bezeichnungen anzufangen weiß? Ich glaube Social Design wird zunehmend wichtiger werden weil es mit anderen Disziplinen partizipiert und weil der Mensch wieder in den Mittelpunkt rückt und nicht das Produkt und ich möchte mit Sozialgestalten gerne dazu beitragen.
Ich möchte den Bereich Beratung und Workshop mehr ausbauen. Ich suche aktuell ein Social Start Up, dass ich von Anfang an begleiten kann. Wo also alle Bereiche von Sozialgestalten zum Einsatz kommen können: Beratung, Workshops zum Design Thinking und Methoden Know-How sowie Strategieentwicklung und Kommunikationsdesign. Ansonsten bin ich sehr gespannt auf unser erstes Netzwerktreffen „Meet Up – Social Entrepreneur“ dass ich gemeinsam mit Meerdenker initiiere.
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…wünsche ich mir gerne mehr Netzwerkveranstltungen, vielleicht auch zu speziellen Designbereichen wie dem Social Design.
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Im Netz: www.sozialgestalten.de
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